PVR-Funktionalität

Für das PVR-Backend musste eine Entscheidung getroffen werden – VDR oder MythTV. Nach einem Blick auf die Packet-Abhängigkeiten von MythTV (ich brauch kein libqt-*, mysql-server, transcode usw. auf meinem Media-Center-PC) fiel die Entscheidung im ersten Installationsversuch auf VDR. Doch ganz glücklich bin ich mit diesem nicht geworden. Die Administrationsoberfläche kam mir unübersichtlich und spartanisch zugleich vor. Der Sendersuchlauf mit dem Kommandozeilentool scan hat nicht funktioniert. Mit einer entsprechenden channels.conf aus dem Netz funktionierte das ganze zwar aber ob beide Empfänger der Karte genutzt wurden war mir nicht ganz klar.

Während der Konfiguration des VDR ist mir ein weiterer Dienst (tvheadend) auf der Maschine aufgefallen der anscheinend bei XBMCbuntu als out-of-the-box-PVR vorgesehen ist. Nach einer kurzen Recherche im Internet war ich gewillt auf dem neu installierten System Tvheadend als PVR-Backend zu verwenden.

Die Konfiguration lief dank Anleitung recht schmerzfrei. Auf Port 9981 läuft ein Webservice zu dem man mit dem vorkonfigurierten Benutzer/Passwort: xbmc/xbmc Zugang erhält. Bei einer mehrfach-Adapter-Karte sollte man wenn notwendig zunächst unter Configuration->TV-Adapters den Karten verschiedene Namen (Adapter Name) geben da sonst die Konfiguration durcheinander geraten kann. Danach führt man für jeden Adpater wie in der Anleitung beschrieben die DVB-Network-Lokalisierung, den Sendersuchlauf und das Channelmapping durch. Anschliessend wird der PVR im xbmc aktiviert und das PVR-add-on für Tvheadend installiert und konfiguriert.

Die Kanalreihenfolge kann man im Webinterface des Tvheadend-Dienstes unter Configuration->Channels anpassen indem in der ersten Spalte (Number) entsprechende Nummern vergeben werden und das ganze mittels „Save changes“ abgespeichert wird. Man muss nicht für alle Sender Nummern vergeben es reicht dies für die zur eigenen Verwendung benötigten zu tun die anderen werden hinter den nummerierten gelistet.

Wenn man die Aufnahmefunktion nutzen möchte sollte man unter Digital-Video-Recorder noch den Recording System Path anpassen (Pfad vorher mit passenden Rechten anlegen nicht vergessen) damit die Aufnahmen auf dem Terrabyte-Datengrab und nicht auf der SSD landen.

Der Test gleichzeitig während einer Aufnahme alle anderen Kanäle durchzuschalten verlief im XBMC erfolgreich – d.h. die Dual-Adapter-SAT-Konfiguration ist geglückt.

Nett wären dann noch die verschiedenen Kanalsymbole im Menü und OSD des Mediacenter. Leider funktioniert das nicht automatisch und man muss nochmal Hand anlegen. Die Kanalsymbole kann mann z.B. hier gesammelt herunterladen oder/und sich einzeln bei Lyngsat zusammensuchen. Diese packt man in einen Ordner im Homeverzeichniss des xbmc-Benutzers und konfiguriert diesen unter: System->Einstellungen-> Live TV-> Menü/OSD-> Standard-Ordner für PVR Thumbnails. Die Option „Suche fehlende Symbole“ erledigt die Zuordnung.  Damit das Mapping funktioniert müssen die Bilddateien genauso heißen wie die Sendernamen.

Um die Umschaltzeiten noch etwas zu optimieren kann man in den tvheadend-Einstellungen noch das idle-scanning aus- und den Punkt skip initial scan einschalten.